Die beste Freundin von der Margrit ind er Wohngruppe ist Frau A. Ich finde Frau A. sehr seltsam, aber die Beiden haben sich von Anfang an verstanden. Sie tauschten sogar regelmässige Ihre Streifenpullover aus, was dann oft zur Verwirrung führte, inzwischen haben sich aber alle daran gewöhnt. Alzheimer bringt auch mit sich dass man nicht mehr unbedingt nur seine Dinge für die eigenen hält sondern, je nachdem was einem an dem entsprechenden Tag in den Sinn kommt, auch andere Dinge die einem Gefallen.
Ich finde Frau A. sehr seltsam. Sie ist stocksteif und pseudo-vornehm-zurückhaltend, mit einem irgendwie vorderdern Blick. Wenn ich z.B. Margrit Trinken reiche, sagt Frau A. nichts, sondern bohrt Ihre Forderung nur in einen hinein. Auf die dann etwas zeitversetzte Frage: „Frau A., wollen Sie auch etwas trinken“, kommt ein mit spitzen Lippen und sehr knapp formuliertes „Ja“. Das finde ich sehr unsympathisch, aber immerhin muss sie ja nicht meine Freundin sein.
Margrit kommt sehr gut mit Frau A. zurecht, außer Sie fasst etwas als Kritik, z.B. an einer solchen Baby-Plastikpuppe auf, dann wird Frau A. schon mal kurzfristig als „Dumme Kuh“ bezeichnet. Und Margrit wird mir noch sympathischer.