Wie soll man eingesperrt, in einer fremden, gar wilden Umgebung, geistig heilen?

Keine tollen Nachrichten. Ganz anders als es die Wirklichkeitsausblendende-Schwester am Telefon dargestellt hat, war die Mutter meiner Lebensgefährtin keineswegs in einem „sehr guten“ Zustand, als Sie sie heute besuchte.

Wie denn auch, es ist ein Vierbett Zimmer und eine der Damen kommt splitterfasernackt, mit Haaren wild wie Struwwelpeter und schreiend wie am Spieß in das Zimmer hineingerannt und das verwirrt die arme Mutter nur noch mehr.

Wie soll jemand, der an Alzheimer leidet, sich geistig nicht zurechtfindend weil die Synapsen absterben und Informationen nicht mehr korrekt geleitet werden, wie soll so jemand in einer solchen Umgebung wieder „besser werden“, bei einer Krankheit bei der es keine Heilung gibt. Das ist doch komplett verrückt, dieses ganze System ist und macht verrückt. Man darf darüber nicht im Detail nachdenken, denn wie wild umher schreien, sich splitternackt ausziehen und den Frisör zu missachten, scheint noch das Vernünftigste und menschlichste zu sein, was man in solch‘ einer Situation unternehmen kann. Es ist schizophren in solch‘ einer Anstalt und alle die das als Lösung sehen, sollten eine Woche lang – nur zum Test – mal eingewiesen werden und sollte dann nochmals neu die Situation bewerten – entscheidende Richter und veranlassende Ärzte miteingeschlossen.

Immerhin gibt es einen Garten, der etwas Ruhe ermöglicht, zumindest zu zweit lassen sie die Beiden dort hinaus.