Ferienzeit = Chaoszeit?

Also, mal wieder ganz gerade heraus gesprochen: Das Heim bekommt insgesamt etwa 2500-2700 Euro pro Monat und proi Person in dieser Gruppe, das ist viel Geld. Wenn man das mit 12 Patienten in einer Gruppe multipliziert, kommt doch einiges zusammen, nicht sehr viel, aber auch nicht all zu wenig.

Wieso soll es also in der Ferienzeit dann so ein Chaos geben, bei Alzheimer Patienten, die viel regel- und gleichmässige Betreuung brauchen und schlecht mit sich immer wechselnden Situationen umgehen können? Wieso gibt es seit etwa zwei Wochen und vermutlich auch noch die kommenden zwei Wochen täglich wechselnde Pfleger? Hinter vorgehaltener Hand sagt einer der Pfleger dass er seit 21 Tagen arbeitet und dabei von der Zeitarbeitsfirma die ihn vermittelt in 21 unterschiedlichen Heimen eingesetzt wurde. Jeden Tag ein anderes Heim. Ja was ist denn da los, frage ich mich als externer Begleiter dabei. Ist die Heim-, sorry „Kompetenzzentrum“-Leitung denn noch bei Sinnen? Ist das nicht deren Job sich darum zu kümmern dass die Wogen geglättet werden und möglichst Ruhe in dem ohnehin noch vom Um-/Aufbau betroffenen Heimzentrum herrscht?

Es wirkt als ob kaum passendes Personal zu finden ist. Was vermutlich daran liegt, dass die betroffenen Pfleger/innen, neben der schwierigen Arbeitszeiten auch noch schlecht bezahlt werden, anders ist das nicht zu erklären. Und das, kann man dem Heim und der Heimleitung vielleicht dann auch nicht direkt vorwerfen, denn das ist vermutlich dann sogar eher ein gesellschaftliches Problem: die Bezahlung von Pflegekräften.

Als Unternehmer kann ich mich da sogar etwas hineinversetzen: Wenn ich mit den o.g. 12 Personen etwa 30.000 Euro/Monat umsetze und dann davon – im Schichtwechsel – pro Monat 10-12 Pfleger/innen bezahlen muss, die Verpflegung für die Bewohner und die Wohnunterkunft (immerhin ein Einzelzimmer) inkl. der beteiligten Kosten (Gas, Wasser, Strom), da tue ich mich auch schwer das positiv zu rechnen. Eigentlich bleibt da nur an einer Stelle etwas zu sparen: Am Personal.

So gesehen beantworte ich meine ursprüngliche Frage eigentlich bereits selbst, dennoch bin ich von dem (Werbe-)Versprechen, u.a. der ursprünglich kompetent wirkenden Heimleitung, ‚tschuldigung Kompetenzzentrum-Leitung, enttäuscht. Auf geschäftlicher Ebene, aber auch persönlich enttäuscht.

Und der Mutter meiner Lebenspartnerin, sowie wie meiner Lebenspartnerin die damit umzugehen haben, hilft diese Erklärung auch nichts.